1889 Sie wurde am 12. Oktober in Celje geboren, ihr Vater war Jakob Karlin (geboren 1829), pensionierter Major in der österreichischen Armee, ihre Mutter Vilibalda Miheljak (geboren 1844), Lehrerin an der Mädchenschule in Celje. In der Familie wurde Deutsch gesprochen.
1898 Der Vater stirbt an Tuberkulose, sie reist mit der Mutter durch Dalmatien und Herzegowina.
1898/99 Da sie von schwacher Gesundheit ist, macht sie die ersten zwei Klassen als Privatschülerin, die dritte Klasse besucht sie an der Mädchenschule in Celje.
1903 Die Mutter stellt bei Alma eine Verkrümmung fest, es beginnt eine qualvolle Zeit der Orthopädenbesuche in Graz und langes, anstrengendes Turnen, weshalb Alma oft von der Schule ausbleibt.
1904 Alma willigt in eine Behandlung in der Orthopädischen Anstalt in Ljubljana ein, wo sie unter Aufsicht mehrere Monate vormittags und nachmittags anstrengende Turnübungen durchführt.
1905-1907 In Celje nimmt sie private Französisch- und Englischstunden und ist vor allem vom Französischunterricht begeistert. Sie entdeckt das Sprachtalent in sich.
1907 Im Herbst absolviert sie in Gorica die Staatsprüfung aus französischer Sprache, was der erste Schritt zur Selbständigkeit ist. Im nächsten Jahr, 1908, absolviert sie auch die Staatsprüfung aus englischer Sprache und wird somit zum selbständigen Unterrichten befähigt.
1908 Alma begibt sich mit der Mutter auf eine große Reise durch Europa, sie besuchen Norditalien, die Schweiz, Paris, London, Brüssel und Deutschland; nach der Rückkehr beginnt Alma mit dem Unterrichten von Englisch und Französisch, sie träumt von einem Studium in London; im Herbst diesen Jahres übersiedelt sie nach London.
1908-1914 Sie sucht sich eine Arbeitsstelle in einem Übersetzerbüro, wo sie bis zum Ende ihres Aufenthaltes in London bleibt; in dieser Zeit erteilt sie sie neben ihrer Arbeit Ausländern Unterricht in englischer Sprache und lernt selbst skandinavische Sprachen, Russisch, Spanisch und Italienisch. Sie kommt in Kontakt mit Asiaten, die in London leben und begeistert sich für östliche Philosophien, sie kommt mit der Theosophie in Berührung und lernt auch Grundlagen des Sanskrits.
Alma verbringt ein halbes Jahr in Paris und unterlässt den Gedanken an die Heirat mit dem Sohn eines chinesischen Mandarins, mit dem sie zu Weihnachten 1913 Almas Mutter in Celje besucht.
Ende Mai 1914 absolviert sie mit Auszeichnung Prüfungen aus acht Sprachen an der Society of Arts.
1914-1918 Bald nach Beginn des Ersten Weltkriegs zieht sie sich, da sie Staatsbürgerin des Feindstaates ist, nach Norwegen und Schweden zurück, wo sie ihren Lebensunterhalt mit dem Unterrichten von Fremdsprachen verdient. Sie verbringt auch unheimlich viel Zeit in Bibliotheken, wo sie sich überwiegend mit dem Studium alter Zivilisationen befasst. In ihrem Inneren fasst sie den Entschluss, professionelle Schriftstellerin zu werden. Im Jahr 1918 erscheint in Leipzig ihr erstes Buch, ein Drama in drei Akten „Die Kringhäusler".
Im Frühjahr 1918 kehrt sie nach Celje zurück, wo sie eine Sprachschule gründet und auch der Entschluss für die Weltreise ist ausgereift. Von den Ersparnissen kauft sie sich ihre erste Schreibmaschine, die berühmte Erika, die bis zu ihrem Lebensende ihre Begleiterin bleibt. Sie bereitet sich auch mit Malübungen auf die Reise vor und nimmt zusätzlichen Unterricht in Geografie, Geschichte, Naturwissenschaften, Botanik und Zoologie.
1919 Sie verlässt Celje am 24. November, im Gepäck ein wenig Geld, die Schreibmaschine und ein zehnsprachiges Wörterbuch, das sie selbst zusammengestellt hat. Nach einer langen Wartezeit erhält sie das Visum für Japan.
1920 Ende Februar geht sie in Genua an Bord und begibt sich in Richtung Lateinamerika. Anfang April geht sie in Peru an Land, im Herbst dieses Jahres ist sie in Panama, wo sie bei der Kanalgesellschaft als gerichtlich beeidigte Übersetzerin angestellt ist.
1921 Von März bis Juli reist sie durch Mittelamerika und Mexiko, im August erreicht sie San Francisco und setzt von dort ihren Weg nach Hawaii fort. Ihr Roman „Mein kleiner Chinese", der in diesem Jahr in Dresden erschienen ist, wird ihr zugeschickt.
1922-23 Sie erreicht Japan, wo sie den Posten an der Deutschen Botschaft annimmt und das Land durchreist. Sie verkehrt mit Intellektuellen und Künstlern.
1923 In der zweiten Jahreshälfte macht sie sich auf nach Korea, von dort in die Mandschurei und weiter durch China. Auf Formosa stattet sie Kopfjägern einen Besuch ab. Von Hongkong begibt sie sich in Richtung Australien und besucht auf dem Weg Manila, sie fährt an Borneo, den Perleninseln, Celebes und den Thursday-Inseln vorbei bis Sydney und Adelaide.
1924-1926 Von Auckland auf Neuseeland führt sie ihr Weg weiter auf die Südseeinseln. Auf den Fidschiinseln, auf Neukaledonien, auf den Neuen Hybriden, auf den Karolinen und auf Neuguinea lebt sie unter den Eingeborenen wie einst Robinson. Sie erkrankt an Malaria und an tropischer Ruhr und entkommt in letzter Sekunde den Kannibalen.
1926 Ihre Reise führt sie weiter über Indonesien, Java und Sumatra, die Malaiische Halbinsel, Thailand und Burma.
1927 In Indien besucht sie Kalkutta, Agra, Delhi, Lahore und Karachi. Sie erhält einen Brief, in dem ihre Mutter ihr mitteilt, dass sie auf dem Sterbebett liegt, deshalb entscheidet sich Alma für eine rasche Heimkehr. In den letzten Tagen des Jahres 1927 kommt sie erschöpft, krank und psychisch gebrochen in Celje an.
1928- 1930 Sie beginnt unverzüglich mit dem Ordnen ihrer Reiseaufzeichnungen und Materialien, die sie auf dem Weg gesammelt hat und hält erste Vorträge in Celje. Sie schreibt Reisebeiträge für die englischen und deutschen Sprachgebiete, für Tageszeitungen, Frauenzeitschriften wie auch für Publikationen, die sich mit geschichtlich-ethnologischen und okkulten Bereichen befassen. Sie beginnt mit der Veröffentlichung ihrer Reiseberichte und dem Verfassen von Romanen, die bei der Leserschaft in Europa sehr guten Anklang finden.
1931-33 Sie unternimmt des Öfteren längere Reisen und hält Vorträge in europäischen Städten, in Frauenvereinen und anderen Klubs. Ihre „Seelenschwester", die Kunstmalerin Thea Schreiber Gamelin, mit der Alma bis zu ihrem Tod unzertrennlich bleibt, nimmt dauernden Aufenthalt bei ihr in Celje.
1934-36 Sie hört mit dem Verfassen exotischer Romane auf und stellt sich auf Okkultismus und prähistorische Zivilisationen um.
1937-1939 In ihrem Heim in Celje versteckt sie den Journalisten und Gegner des Nationalsozialistischen Regimes Hans Joachim Bonsack und andere und hört aus Protest gegen den Nationalsozialismus auf, ihre Beiträge in der deutschen Presse zu veröffentlichen. Wegen Druckausübungen seitens der in Celje lebenden Deutschen und des Kulturbundes tauscht sie ihr Geburtshaus in der Stadt gegen eine „Villa" in Zagrad um, wo sie zusammen mit Thea bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt.
1941-1944 Almas Werke sind in Deutschland verboten, nach der Besatzung Jugoslawiens wird sie von der Gestapo in Haft genommen und für das Todeslager vorgesehen, jedoch gelingt ihr dank Theas Verbindungen im Reich die Rettung.
1944-1945 Im Herbst 1944 schließt sie sich den Partisanen an. Sie hofft, von dem befreiten Gebiet in Bela Krajina (Weisskrain) zu den Engländern nach Bari geschickt zu werden, jedoch ist das nicht der Fall und sie erlebt das Ende des Krieges in Dalmatien. Nach Kriegsende kehrt sie nach Celje zurück - um zu sterben, wie ihre Freundin sagt...
1945-1950 Die „Villa" in Zagrad wird in staatlichen Besitz überführt, deshalb zieht sie zusammen mit Thea ins Häuschen auf dem Pečovnik oberhalb der Stadt Celje. Sie leiden große Not. Alma ist angeschlagen und krank, verharrt aber bis zuletzt beim Schreiben.
1950 Alma M. Karlin stirbt am 14. Januar an Krebs und wird zwei Tage später von Thea auf Svetina beigesetzt, wo noch heute ihre Ruhestätte ist.